Spirituelles Christentum

Situation heute

Christentum wird heutzutage vor allem konfessionell verstanden.
Daher treten immer mehr Menschen aus den Konfessionen aus, bezeichnen sich aber trotzdem als „Christen“! Was also meinen sie? Sie beziehen sich auf das „innere“ Christentum, also auf ihre innere Beziehung zu Christus und das Neue Testament. Sie spüren immer mehr die Diskrepanz zwischen Kirchen, Konfessionen und „Christentum“. Sie spüren, dass hier nicht mehr ihr inneres religiöses Bedürfnis erfüllt wird. Die Vorkommnisse innerhalb der römisch-katholischen Kirche und des Vatikans spielen dabei auch eine sehr große Rolle.
Es braucht daher ganz offensichtlich ein neues Verständnis dessen, was „Christentum“ bedeutet.
Es braucht aber auch eine neue Möglichkeit, individuell und in neuen Gemeinschaften inneres Christentum zu finden und zu pflegen – aber jenseits alter konfessioneller Strukturen.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: neue Strukturen und Initiativen oder eine vollständige Erneuerung der alten Konfessionen.
Die Erneuerung der bisherigen Konfessionen kann nur von diesen ausgehen.
Darüber hinaus wollen wir die zweite Möglichkeit fördern, weil wir in der Erneuerung des Christentums eine Zeitnotwendigkeit sehen. Es kann nicht sein, dass sich Menschen vom Christentum abwenden, nur weil sie von den Kirchen enttäuscht sind und sich dann anderen Strömungen zuwenden, wie Islam oder Buddhismus, usw.
Das innere und gelebte Christentum mit seiner universellen menschlichen Nächstenliebe, die es vor dem Erscheinen des Christus und seiner Menschwerdung nicht gab, hat die Welt zum Guten verändert. Menschenrechte, Gleichheit der Frauen, usw. sind alles Ausflüsse des Christentums. Das ist die historische Tatsache. Sich davon abzuwenden würde den menschlichen Untergang bedeuten. Daher gilt es, das innere Christentum wieder zu fördern. Das wollen wir tun und unterstützen und zwar jenseits aller Konfessionen oder „Religionen“. Das bedeutet aber auch, jederzeit mit Strömungen wie dem Buddhismus in richtiger Weise verbunden zu bleiben. Denn das echte Christentum kennt da keinen Konflikt.

Situation für die Zukunft

Wir verstehen Christentum seinem Wesen nach, dem Wesen des Neuen Testaments, dem Wesen des Christus und dem Wesen der Geisteswissenschaft.
Dieses innere Christentum jenseits aller Konfessionen, Kirchen und Sekten gilt es zu verbreiten und dieses wollen wir fördern.
Dazu gehört vor allem die Verbreitung des Wissens darüber, wie es durch die Geisteswissenschaft aufgezeigt wurde.
In diesem Sinne fördern wir die Aktivitäten unseres Partners „Akademie Zukunft Mensch“, die es sich bereits seit Jahren zum Ziel gesetzt hat, das „Spirituelle Christentum“ bekannt zu machen.
Dazu stehen vor allem Heimlehrgänge, aber auch viele kostenlose Videos zur Verfügung.

Wer dieses Projekt unterstützen will, kann dies gerne finanziell im Rahmen unserer „Freunde der Geisteswissenschaft“ tun.

Angebote, die wir empfehlen oder gerne verwirklichen wollen:

  • Empfehlung: Heimlehrgang „Spirituelles Christentum 1+2“
  • Empfehlung: Sommer- und Winterakademie (z.B. Apokalypse, Johannes Evangelium, Geheimwissenschaft)
  • Der „Spirituelle Adventskalender“ auf YouTube
  • Die „Rauhnächte“ auf Youtube
  • Vorträge auch online übertragen
  • Jahreszeitenfeste – evtl. mit live-Videoübertragung
  • Webinare und regionale Ortsgruppen rund um das Webinar
  • Förderung einer Gemeinschaft im Sinne des Spirituellen Christentums
  • Mögliche Zusammenarbeit mit freien Gemeinschaften (z. B. „Freie Christengemeinschaft“)

 

Manifest zur Förderung des spirituellen Christentums

Das Projekt verfolgt die Zielsetzung, Christus und das Christentum aus Sicht der Geisteswissenschaft  zu beschreiben und die Wesenheit des Christus Jesus wieder vermehrt ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen. Warum? Weil Christus für die Entwicklung der gesamten Menschheit von zentraler Bedeutung ist.

Die Rudolf  Steiner Gesellschaft e. V.  bekennt sich zu einem universellen, für jeden Menschen gültigen Christentum. In diesem Sinne wollen wir eine Gemeinschaft entwickeln, eine geistige Heimat, in der Menschen sich begegnen können im Geiste dieses Christentums. Dazu haben wir uns folgendes Manifest gegeben, das die geistige Ausrichtung dieser Gemeinschaft und das Verständnis eines universellen Christentums jenseits aller bisherigen Konfessionen beschreibt.
Wir haben die Grundlagen unseres Projektes in einem Manifest zusammengefasst.
Unsere eigenen Aktivitäten sind vor allem die christlichen Feste, die wir bereits regelmäßig zusammen mit der Akademie Zukunft Mensch veranstalten.

  1. Die Würde des Menschen
    Der Mensch ist ein geistiges Wesen. Darin besteht die Würde des Menschen. Wir lehnen daher jede Gedankenrichtung ab, die den Menschen auf das Materielle beschränkt. Eine solche Einschränkung ist unmenschlich und der Würde des Menschen nicht angemessen.
  2. Als geistiges Wesen leben wir auf der Erde in einem Erdenkörper. Dieser Körper ist eine Hülle, eine Kleidung analog zu unserer äußeren.
  3. Als ein geistiges Wesen sind wir eingebunden in eine umfassende Welt geistiger Wesen. Nur der Mensch hat dabei einen physischen Körper, der ihn als geistiges Wesen hier auf der Erde physisch in Erscheinung treten lässt.
  4. Die materielle Welt ist für uns ein Ausdruck der geistigen Welt, des Geistes. In diesem Sinne stimmen wir überein mit allen spirituellen, religiösen Lehren, die eine selbe Ansicht haben. Eine jede Denkrichtung muss für sich selbst bestimmen, ob sie diese Sicht hat.
  5. Die geistigen Wesen der eigentlichen Welt, der geistigen Welt sind überall bekannt und auch im äußeren Christentum (christliche Kirchen, Konfessionen) benannt als die „Neun Engelchöre“. In anderen Kulturen haben sie andere Namen. In diesem Sinne stimmen wir überein mit dem inneren Bild des äußeren Christentums. Wir nehmen diese Wesenheiten aber als real an und als unsere „Brüder und Schwestern“ in der geistigen Welt bzw. als „höhere Geistwesen“, in einem alten Sinne als „Götter“. Dieser Begriff muss jedoch in diesem Sinne verwendet werden. In diesem Sinne sind auch bereits Engel als die erste Geisteshierarchie über uns „Götter“.
  6. Diese neun Engelchöre tragen die griechischen Namen Angeloi, Archangeloi, Archai, Exusiai, Dynamis, Kyriotetes, Thronoi, Cherubim, Seraphim.
  7. Über diesen „Geistigen Hierarchien“ sehen wir die „Göttliche Trinität“, wie sie im Christentum immer genannt wurde, kurz auch „Gottheit“ oder „Gott“. Sie trägt als bewusste Schöpferwesenheit die drei Wesensaspekte von Vater, Sohn und Heiliger Geist in sich. In einer anderen Sichtweise kann man von Vater, Sohn und Mutter sprechen. Das menschlich Geschlechtliche spielt auf dieser geistigen Ebene keinerlei Rolle und ist daher auch nicht so zu verstehen.
  8. Der „Christus“ steht im Zentrum der Geisteswissenschaft. Er ist als Wesenheit der Sonne, der Exusiai, der Repräsentant der Schöpferwesen dieses Sonnensystems.
  9. Der Christus kam als der „Messias“ vor 2000 Jahren auf die Erde, um einen menschlichen Körper zu bewohnen, Mensch zu werden und uns Menschen, seinen „Kindern“, vorzuleben, was Menschsein und Liebe bedeutet. Er war das Vorbild und daher der „Erstgeborene“. Ihm nachzufolgen bedeutet Mensch zu werden, was gleichbedeutend ist mit Christ zu werden.
  10. In diesem Sinne bedeutet für uns Christ zu sein, Mensch zu sein im Sinne der ursprünglichen Bestimmung des Menschen. Daher ist „Christ“ für uns ein jeder Mensch, der dem Geist der Liebe folgt und danach lebt. Dies ist völlig unabhängig von jeder äußeren Religion, sei es Christ, Jude, Muslim, Hinduist, usw.
  11. Wir sehen in dem „Christentum“ im eigentlichen Sinne eine universelle Religion, eine Religion, die nichts mehr zu tun hat mit den alten Formen von Religionen.
  12. Religion bedeutet für uns „Verbundenheit mit der geistigen Welt, den geistigen Wesenheiten“.
  13. Religion wird nicht vorgegeben von außen oder einer Religionsgemeinschaft oder Glaubensgemeinschaft, sondern wird von jedem Menschen persönlich innerlich erlebt. Christliche Religion ist in diesem Sinne für uns das persönliche Erleben des Christus in sich.
  14. Es soll eine Gemeinschaft freier Menschen entstehen, die sich zusammenfinden, um echtes Christentum als freies Streben nach Wahrheit, Freiheit und Liebe zu leben.
  15. Bisherige Glaubensgemeinschaften bauen auf blindem Glauben auf. Das ist für uns nicht mehr möglich. Für uns ist das oberste Gut des Menschen, seine Bestimmung als geistiges Wesen der Freiheit, ein freier Geist. Ein freier Geist kann nicht blind glauben, er kann nur wissen und bewusst glauben. Bewusst glauben bedeutet, auf Glaubenssätze in seinem Inneren zu vertrauen, die einzig auf seiner inneren Fähigkeit der Wahrheitsprüfung als wahr erkannt oder angenommen werden. In diesem Sinne sind all die Sätze dieses Manifest ein Glaubensbekenntnis, besser ein Wissensbekenntnis.
  16. Nachdem das ICH in jedem Menschen wohnt, kann ein jeder Mensch dem Christus nachstreben, egal welcher äußerlichen Religion er anhängt.
  17. Es kann daher ein jeder Mensch, der diesem Manifest zustimmt, Mitglied dieser Gemeinschaft werden, ohne seine bisherige Religionszugehörigkeit aufgeben zu müssen. Er entscheidet selbst, was er weiterhin glauben will. Stellt er Konflikte fest, hat er diese für sich zu regeln.
  18. Es geht darum, nach Wahrheit zu streben. Dabei geht es vor allem und in erster Linie auch um das Streben nach geistigen Wahrheiten, das heißt nach Wahrheiten über die geistige Welt. Hier gilt für uns das Prinzip der Wissenschaft genauso wie für die materielle Welt, um verlässliche Wahrheiten zu erlangen. Die Methodik dafür ist mit der „Geisteswissenschaft“ gegeben. Diese beginnt mit Logik und Erkenntnistheorie als Grundlage einer wissenschaftlichen Philosophie und führt bis hin zur Anthroposophie als Wissenschaft der Geistwesen.
  19. Im Rahmen des Projektes werden Aktivitäten entwickelt, die dazu beitragen sollen, Christentum in der Gemeinschaft zu praktizieren. Dazu zählen Feste und Feierlichkeiten im natürlich Jahreslauf, denen die christlichen Feste entsprechen: Weihnachten, Silvester, Epiphania, Ostern, Johanni und Michaeli. Dazu zählen gemeinschaftliche Aktivitäten, die im Laufe des Projektes gemeinsam entwickelt werden – wie z.B. ein monatlicher Abendkreis, an dem Menschen auch online teilnehmen können.
  20. Alle gemeinsamen Handlungen dienen der Pflege der Verbundenheit mit den Geistwesen der neun Geistigen Hierarchien, um die bewusste Zusammenarbeit mit ihnen zu pflegen und zu entwickeln und die Zukunft der Menschheit im Sinne des göttlichen Planes zu gestalten.
  21. Die Freiheit des Menschen, das geistige Erwachsensein als verantwortlicher Mitschöpfer oder mitverantwortlichen Schöpfer ist unser oberster Wert. In diesem Sinne können wir keine Geisteshaltung für uns annehmen, in welcher der Mensch noch von einer „väterlichen“ Figur unbewusst geführt wird und in der keine freie geistige Entscheidung des Menschen gegeben ist. Solche Geisteshaltungen müssen wir von uns weisen, weil sie der hohen Würde des Menschen widersprechen.

Aufruf zum Dialog und zur Erneuerung

Im Rahmen unseres Projektes rufen wir auf zu einem Dialog der Konfessionen mit uns bzw. mit der Geisteswissenschaft und darin des „Spirituellen Christentums“. Der Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, der uns letztlich neue Offenbarungen des Christus gebracht hat und daher als der „5. Evangelist“ bezeichnet werden kann, wird von den christlichen Konfessionen von Beginn an bekämpft, massiv und unmenschlich bekämpft. Das ist eindeutig unchristlich und nicht im Sinne Christi selber.

Wir rufen daher dazu auf, sich objektiv mit dem Spirituellen Christentum zu befassen, dieses Wissen den Mitgliedern der Konfessionen nicht mehr vorzuenthalten und auf dieser Basis auch eine Erneuerung in echten christlichen Sinne zu bewirken. So können die bisherigen christlichen Konfessionen den Menschen wieder zu Christus führen und unsere Gesellschaft christlicher, menschlicher machen.