• Das Mysterium von Golgatha als mystische Tatsache

Die eigentliche Bedeutung des Mysteriums von Golgatha liegt nicht in den äußeren Ereignissen, sondern in ihren geistigen Hintergründen. Es muss als übersinnliche mystische Tatsache erfasst werden; darauf hat Rudolf Steiner schon in seiner grundlegenden Schrift «Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums» hingewiesen.

Durch den Tod auf Golgatha hat sich der Christus mit der Erde verbunden und verlieh ihr dadurch ihren Sinn.

Nur durch die Tat des Christus konnten die Folgen des Sündenfalls für den Menschen und für die ganze Erde überwunden werden:

„Es ist also das, was durch das Mysterium von Golgatha geschehen ist, eine Götterangelegenheit, durch die ein Ausgleich geschaffen worden ist für eine Luziferangelegenheit. Es ist die einzige Götterangelegenheit, die sich vor den Augen der Menschen abgespielt hat.“ (Lit.:GA 143, S. 191)

Das Mysterium von Golgatha, als mystische Tatsache, ist für alle Menschen geschehen, unabhängig davon, ob sie von dem Christus wissen oder sich bewusst zu ihm bekennen.

Dadurch, dass das Mysterium von Golgatha geschehen ist und seine Wirkungen hinterlassen hat, ist die Zukunft der Menschheit aber noch nicht gesichert. Immer mehr wird künftig davon abhängen, dass sich die Menschen, völlig unabhängig von jeglichem Glaubensbekenntnis, in ein ganz individuelles bewusstes Verhältnis zu dem Christus setzen. Was der Christus aus Gnade zu geben vermag, wird in seiner vollen Kraft nur wirksam, wenn sich die Menschen dazu bereiten, seine Gabe zu empfangen. (vgl. anthrowiki.at)

Die Botschaft des Christus Jesus  ist etwas, das wir uns „einverleiben“, völlig in uns hineinnehmen müssen: „Das Höchste, das uns gegeben werden kann, ist die Botschaft von Christus Jesus. Wohl müssen wir sie aufnehmen, und nicht bloß mit dem Verstand. Wir müssen sie in unser Innerstes aufnehmen, wie man die Nahrung im physischen Leibe aufnimmt.“ ( vgl. Rudolf Steiner, Die Apokalypse des Johannes, GA 104, Dornach 1985, S. 173.)

„Christus erkennen heißt, sich bekannt machen mit all denjenigen Impulsen der Menschheitsentwicklung, die so in unsere Seele hineinträufeln, dass sie alles, was in dieser Seele zur Selbstlosigkeit veranlagt ist, durchglühen, durchwärmen und aufrufen zum aktiven Seelensein. Zur Selbstlosigkeit. „ (vgl. Rudolf Steiner, Die Vier Christus-Opfer. Die drei Vorstufen des Mysteriums von Golgatha, gehalten in Basel, 1. Juni 1914.)

Unter dem Einfluss des Materialismus geht die Selbstlosigkeit in einer Weise verloren, wie es in zukünftigen Zeiten erst in seiner vollen Tragweite erkannt werden wird. Aber durch die Vertiefung in das Mysterium von Golgatha, durch die Durchdringung der Erkenntnis des Mysteriums von Golgatha mit unserem ganzen Gefühl, unserem ganzen seelischen Wesen, können wir wieder einen Zugang zur Kultur der Selbstlosigkeit bekommen. Denn was Christus für die Erdenentwicklung getan hat, ist beschlossen im Grundimpuls der Selbstlosigkeit. Was das bedeutet für die bewusste Entwicklung der menschlichen Ziele, werden wir am besten gewahr, wenn wir das Mysterium von Golgatha in seinem großen Zusammenhang betrachten lernen. (vgl. anthroposophie-lebensnah.de)

 

Wer tiefer in die Thematik einsteigen will, dem empfehlen wir das neue Lehrheft „Mysterium von Ostern“ von Axel Burkart:

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Video-Link: https://akademie-zukunft-mensch.com/shop/lehrheft-56-mysterium-ostern/

(www.akademie-zukunft-mensch.com)

 

Bild: Caravaggio, Das Abendmahl in Emmaus, 1601 (National Gallery, London

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